Donnerstag, 9. August 2012

Special:Le Voyage dans da Lune: Der Science-Fiction-Film

Die erste Reise zum Mond

Le Voyage dans da Lune - Die Reise zum Mond
Der 14 minütige Stummfilm entstand im Jahre 1902 und gilt als erster Vertreter des Science Fiction Genres. Der Streifen handelt von einer Gruppe Touristen, die mithilfe einer riesigen Kanone in einer Raumkapsel auf den Mond geschossen werden.
Le Voyage dans da Lune blieb bei dem Publikum vor allem aufgrund der damalig atemberaubenden Spezialeffekte in Gedanken - denn Regisseur Georges Méliès, der unter anderem auch ein begabter Illusionist war, konnte sich einiger Tricks bedienen. Die experimentellen Einsätze von Doppelbelichtung und Stop Motion waren ungewöhnlich und einmalig.
Weitere Science Fiction Werke des frühen 20. Jahrhunderts entstanden hauptsächlich aus der Adaption bekannter Literatur. Die Verfilmung von Jules Vernes Twenty Thousand Leagues Under The Sea
– „Zwanzigtausend Meilen unter dem See"  war mit 105 Minuten der erste lange Spielfilm des Genres und beeindruckte mit innovativer Unterwasserfotografie, großen Sets, exotischen Kostümen und Landschaftsfotografien (1954 wagte sich Disney an die Buchadaption und drehte seinen ersten Science Fiction Film).
Die wohl weitaus berühmteren Exemplare einer Buchadaption waren Frankenstein (1910) und Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1913), die beide eine frühe Überschneidung von Science Fiction und Horrorelementen darstellten.
Das deutsche Werk Frau im Mond stellte erstmalig die Idee des Countdowns beim Raketenstart vor, der später auch bei tatsächlichen Raketenstarts verwendet wurde.

Le Voyage dans da Lune

Depression und Nachkriegszeit

In den Dreißiger Jahren bekamen Filme mit der Hinzufügung von Ton und Dialog neuen Spielraum und Tiefe verliehen. Des Weiteren beeinflusste die große Depression von 1929 maßgeblich die Vorlieben des Kinopublikums. Die Leute wollten der Realität entfliehen. Eine gute Zeit für die fremden Welten des Science Fiction – allerdings erfuhr das Genre einen großen Einbruch, nachdem die big budget Produktion Just Imagine (eine Musical Komödie, die das New York der Zukunft – im Jahre 1980 zeigte) hoffnungslos floppte. Futuristische Kulissen waren sehr teuer und die Produktionsfirmen wollten das finanzielle Risiko nicht mehr eingehen. Das sich Science Fiction aber gut mit Horror verbinden lässt, haben Frankenstein und Dr. Jekyll und Mr. Hyde bewiesen. An diesem Erfolg anknüpfend wurden weitere Monsterfilme mit verrückten Professoren gedreht, wie The Vampire Bat, Doctor X oder Dr. Cyclops. Während des 2. Weltkriegs wurde der patriotische Held Superman ins Leben gerufen, den man gern als Gesicht für amerikanische Kriegspropaganda nutzte. Das reine Science Fiction Genre mit Zukunftsorientierten Szenarien verschwand allerdings fast komplett von der Bildfläche bis zum Anfang der Fünfziger Jahre.

Dr. Cyclops
Es gab zwei Ereignisse, die das Science Fiction Genre nach Beendigung des zweiten Weltkriegs maßgeblich verändert hat.
Die Entwicklung der Atombombe ließ das gesellschaftliche Interesse an der Wissenschaft ansteigen und mit dem Beginn des Kalten Krieges wuchs die Angst vor dem Kommunismus in den USA. Das goldene Zeitalter des Science Fiction stand vor der Tür – und Filme sprossen nur so aus dem Boden.

Besonders Alien Filme fanden große Beliebtheit, aufgrund der Kenneth Arnold und Roswell Zwischenfällen von 1947, in denen die angebliche Sichtung bzw. Landung von UFOS für zahlreiche Kontroversen sorgte. Zu den ersten Filmen dieser Klasse gehörten The Day The Earth Stood Still und The Thing From Another World, die beide den ersten Kontakt mit einer fremden Alienrasse behandelten.
Der 1953 erschienene Titel The Beast From 20.000 Fathoms leitete einen neuen Genretrend ein, nachdem er großen Erfolg mit der Geschichte des (frei erfundenen) Rhedosaurus, der aus einer atomaren Testanlage ausbricht und Teile der USA verwüstet feiert – Monsterfilme.
Wie in den Werken der Dreißiger Jahre mischte sich der Sci Fi mit Horrorelementen. Hinzu kam außerdem das Spiel mit der Angst vor nuklearer Technik und der Bedrohung aus dem unbekannten All. Tarantula und Them! hatten eine verstrahlte Tarantel und Riesenameisen als Protagonisten, während The Blob, The Angry Red Planet und Godzilla abstraktere Alienwesen einsetzte.

Der Angriff der Tarantula
Die finanzielle Zukunft der damaligen Science Fiction Filme wurde hauptsächlich von Jugendlichem Publikum gesichert, das in die 3D- und Autokinos strömte.
Die stark angestiegene Zahl von Zuschauern verursachte eine wahre Flut von Sci Fi Filmen, die mit möglichst niedrigem Budget möglichst schnell auf den Markt gebracht wurden. Die Bezeichnung „B-Movie“ wurde für Produktionen ins Leben gerufen, die weniger als 400.000 US Dollar gekostet haben. Die Idee von Filmen mit geminderter Qualität durch geminderte Kosten wurde von einigen Regisseuren bis in die Extreme getrieben: Ed Woods Plan 9 from Outer Space gilt bis heute als einer der schlechtesten Filme der je gedreht wurde.

1960 – 1970


Nach der großen Sci Fi Welle der vergangenen Dekade, wurde es in den Sechzigern ruhig um das Genre. Jedoch brachte das Jahrzehnt auch einige Perlen hervor, die zur Weiterentwicklung der Science Fiction beigetragen haben.
Kubricks 2001: A Space Odyssey beeinflusste viele nachkommende Genrevertreter mit innovativen visuellen Effekten und einer realistischen Vorstellung der Raumfahrt. Planet of the Apes erlangte große Berühmtheit, die mit vier Fortsetzungen und einer TV Serie fortgeführt wurde.

Nach der ersten bemannten Mondlandung erreichte Science Fiction einen weiteren goldenen Höhepunkt. Star Wars kam 1970 auf die Leinwände und ein neuer Trend zeichnete sich ab – die Paranoia vor von Menschen erschaffenen Dingen. In Planet of the Apes hieß es Mensch gegen Evolution, in Westworld Mensch gegen Roboter und in A Clockwork Orange Mann gegen Gehirnwäsche. Die Siebziger endeten mit zwei weiteren großen Filmen – Star Trek, der erste Kinofilm der erfolgreichen TV Serie und Alien (der die Angst vor Filmmonstern auf ein neues Niveau peitschte).

2001: A Space Odyssey
Von 1980 bis heute

Der große finanzielle Erfolg von Star Wars bewegte viele große Filmstudios dazu, ihre Gelder in große Sci Fi Projekte zu stecken – so wurde aus dem einsamen Star Trek Film beispielsweise ein komplettes Franchise, das seine Spuren durch die Achtziger und Neunziger zog. Ridley Scotts Alien und seine Fortsetzungen dominierten das Genre vor allem durch die düstere, visuelle Inszenierung und auch Scotts Blade Runner fand großes Gefallen mit seiner chaotischen Zukunftsvision.
Das wohl beliebteste Alien der Achtiziger war E.T., der Regisseur Steven Spielberg über 20 Awards bescherte. Disney wagte sich mit Tron ebenfalls in das Zukunftsgenre und war das erste große Studio, das einen Film mit dem exzessiven Einsatz von Computergrafiken erschuf. 
Da Animationsfilme zu dieser Zeit noch nicht Salonfähig waren, beschränkte sich der Einsatz von Computergrafiken hauptsächlich auf japanische Animes. Akira (1988) und Ghost in the Shell (1995) stellten aber dennoch einen großen Erfolg dar.
Ghost in the Shell
Mit dem Internet entstand Anfang der Neunziger das Cyberpunk Genre – daraus resultierten zahlreiche Filme, die sich das World Wide Web zum Thema machten. In The Lawnmower Man, Johnny Mnemonic oder Total Recall wurde das virtuelle Interface zu einer menschlichen Bedrohung. In The Matrix wurde gleich ein ganzes virtuelles Gefängnis für die Menschheit gebaut.
Das Internet bot außerdem das perfekte Medium für Weltweite Fandoms von Star Trek oder Star Wars. Katastrophenfilme mit schwarzen Zukunftsprophezeiungen blieben ein gern genommenes Szenario. Armageddon und Deep Impact behandelten eine Bedrohung, die die Welt zerstören konnte. Independence Day bediente sich der altbewährten Elemente der Alien Invasion, wie sie schon während der Fünfziger massiv verwendet wurde. Jurassic Park und Gattaca brachten erneut schief gelaufene Experimente ins Genre.

Was in den Achtzigern noch eine Besonderheit war, wurde in den Neunzigern zu einem alltäglichen Mittel – mit Computeranimationen wurden Explosionen, Wellen, oder Detailreichere Bilddarstellungen erschaffen, die auf dreidimensionalen Modellen basierten.

In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts nahm die Reise in fremde Welten maßgeblich ab – abgesehen von Stark Trek und Star Wars spielten Sci Fi Filme auf Mutter Erde. A.I. Artifical Intelligence und Minority Report waren eine Plattform für politische Kommentare, indem sie den Materialismus der heutigen Welt in Frage stellten.

Die Geschichte der Science Fiction Filme ist lang und dank weit fortgeschrittener Animationstechnik sind Science Fiction Filme zu visuell beeindruckenden Zukunftsvisionen geworden, die uns eine Welt hinter bekannten Grenzen zeigt.




2 Kommentare:

  1. Die Überschrift passt nicht^^
    Das ist eher eine Chronik der Scince-Fiction Filme, als ein Blog zum besagten Stummfilm...

    Heute wird nur gemeckert, bin zu müde

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  2. Na ja, ich dachte, die "Reise zum Mond" wäre ein guter Gesamttitel ^^

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