Freitag, 27. Juli 2012

Special: Warum spielen wir eigentlich?


 Zum Auftakt von PixelVertex beschäftigen wir uns mit einer grundlgegenden Frage: Warum spielen wir Videospiele? Psychologische Ansätze und interessante Fakten.

Wir verbringen unzählige Stunden in virtuelle Welten und führen tapfere Pixelrecken durch verschollene Ruinen, verheerende Schlachten oder unheilvolle Herrenhäuser.
Doch warum spielen wir? Was fasziniert den Spieler bewusst oder unbewusst an diesem Medium?

Das ringen um Macht

Wir vergleichen Schularbeiten  mit unseren Klassenkameraden, versuchen schwierige Fragen schneller als der Rest zu lösen und buhlen in Sportveranstaltungen um den Ersten Platz.
Menschen wetteifern einfach gerne.
Videospiele greifen dieses Verhalten auf und bieten uns eine Welt des ständigen Wettbewerbs. 
Es geht hierbei um Macht oder Ohnmacht. Habe ich die Macht, den Gegner zu besiegen? 
Oder muss ich ohnmächtig zuschauen, wir er mich in das Jenseits befördert? 
Die Fähigkeiten des Spielers entscheiden über Sieg oder Niederlage. 
Das Spiel verlangt eine ständige Steigerung unserer Macht, indem wir Erfahrungen sammeln 
und neue Techniken erlernen, um unseren Gegnern überlegen zu sein.


Das reizvolle an einem Videospiel ist die Ungewissheit: wir wissen nicht, was auf uns wartet und ob wir bereits mächtig genug sind, um zu gewinnen. Sämtliche Spielhandlungen sind darauf ausgelegt, eine Machtbalance zu erreichen und sie zu unseren Gunsten zu verändern.

Deine Fähigkeiten entscheiden über Sieg oder Niederlage. (Bild: Dark Souls)



Spiel des Lebens

Wir müssen uns das Weiterkommen in der virtuellen Welt wie im echten Leben verdienen. Durch verbesserte Kräfte und Fähigkeiten sichern wir uns das Bleiberecht im Spiel und überkommen Hindernisse. 
Diese Leistungsorientierte Erarbeitung entfacht unseren Ehrgeiz – wir wollen das Spiel immer besser beherrschen, um es letztendlich bis zum Abspann zu schaffen. 
Damit sich dieser Ehrgeiz nicht irgendwann in brennenden Frust verwandelt, belohnt uns das Spiel mit Erfolgsgefühlen, wie zum Beispiel mit Trophys für einen besiegten Endgegner oder mächtigen Gegenständen, die erst ab einer bestimmten Erfahrungsstufe genutzt werden können.

Mach doch was du willst!

Ein weiterer und wahrscheinlich der wichtigste Aspekt von Videospielen ist die freie Entfaltung 
des Spielers. 
Ob Revolverheld im wilden Westen, furchtloser Drachentöter oder aufstrebender Boxsportler – wir schlüpfen in unterschiedlichste Rollen und tauchen in fantastische Welten ein, die unserem Alltag nicht fremder sein könnten. 
Die Entscheidungsfreiheit in Videospielen hat über die Jahre immer größere Ausmaße 
angenommen – in The Elder Scrolls V: Skyrim erstellen wir einen Charakter nach unseren Vorstellungen. Wir entscheiden, welcher Rasse er entstammt, welches Geschlecht er hat, wie er aussieht und auf welche Fähigkeiten er sich spezialisiert.
Auch moralische Einstellungen bleiben dem Spieler überlassen: in Titeln wie Mass Effect kann der Hauptcharakter anhand bestimmter Entscheidungen entweder zum charmanten Helden oder rücksichtslosen Dickkopf geformt werden.

Welches Gesicht möchtest du tragen? (Bild: The Elder Scrolls V: Skyrim)


Videospiele bringen Motivation, Ehrgeiz, Erfolgsgefühle und freie Entfaltung in einer perfekten Mischung zusammen und halten uns so auch über lange Zeiträume gespannt vor dem Bildschirm.


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