Zum Auftakt von PixelVertex beschäftigen wir uns mit einer grundlgegenden Frage: Warum spielen wir Videospiele? Psychologische Ansätze und interessante Fakten.
Wir verbringen unzählige Stunden in virtuelle Welten und
führen tapfere Pixelrecken durch verschollene Ruinen, verheerende Schlachten
oder unheilvolle Herrenhäuser.
Doch warum spielen wir? Was fasziniert den Spieler bewusst
oder unbewusst an diesem Medium?
Das ringen um Macht
Wir vergleichen Schularbeiten mit unseren Klassenkameraden, versuchen
schwierige Fragen schneller als der Rest zu lösen und buhlen in
Sportveranstaltungen um den Ersten Platz.
Menschen wetteifern einfach gerne.
Videospiele greifen dieses Verhalten auf und bieten uns eine
Welt des ständigen Wettbewerbs.
Es geht hierbei um Macht oder Ohnmacht. Habe
ich die Macht, den Gegner zu besiegen?
Oder muss ich ohnmächtig zuschauen, wir
er mich in das Jenseits befördert?
Die Fähigkeiten des Spielers entscheiden
über Sieg oder Niederlage.
Das Spiel verlangt eine ständige Steigerung unserer
Macht, indem wir Erfahrungen sammeln
und neue Techniken erlernen, um unseren
Gegnern überlegen zu sein.
Das reizvolle an einem Videospiel ist die Ungewissheit: wir
wissen nicht, was auf uns wartet und ob wir bereits mächtig genug sind, um zu
gewinnen. Sämtliche Spielhandlungen sind darauf ausgelegt, eine Machtbalance zu
erreichen und sie zu unseren Gunsten zu verändern.
Deine Fähigkeiten entscheiden über Sieg oder Niederlage. (Bild: Dark Souls) |
Spiel des Lebens
Wir müssen uns das Weiterkommen in der virtuellen Welt wie
im echten Leben verdienen. Durch verbesserte Kräfte und Fähigkeiten sichern wir
uns das Bleiberecht im Spiel und überkommen Hindernisse.
Diese
Leistungsorientierte Erarbeitung entfacht unseren Ehrgeiz – wir wollen das
Spiel immer besser beherrschen, um es letztendlich bis zum Abspann zu schaffen.
Damit sich dieser Ehrgeiz nicht irgendwann in brennenden Frust verwandelt,
belohnt uns das Spiel mit Erfolgsgefühlen, wie zum Beispiel mit Trophys für einen
besiegten Endgegner oder mächtigen Gegenständen, die erst ab einer bestimmten
Erfahrungsstufe genutzt werden können.
Mach doch was du willst!
Ein weiterer und wahrscheinlich der wichtigste Aspekt von
Videospielen ist die freie Entfaltung
des Spielers.
Ob Revolverheld im wilden
Westen, furchtloser Drachentöter oder aufstrebender Boxsportler – wir schlüpfen
in unterschiedlichste Rollen und tauchen in fantastische Welten ein, die
unserem Alltag nicht fremder sein könnten.
Die Entscheidungsfreiheit in
Videospielen hat über die Jahre immer größere Ausmaße
angenommen – in The Elder
Scrolls V: Skyrim erstellen wir einen Charakter nach unseren Vorstellungen. Wir
entscheiden, welcher Rasse er entstammt, welches Geschlecht er hat, wie er
aussieht und auf welche Fähigkeiten er sich spezialisiert.
Auch
moralische Einstellungen bleiben dem Spieler überlassen: in Titeln wie Mass
Effect kann der Hauptcharakter anhand bestimmter Entscheidungen entweder zum
charmanten Helden oder rücksichtslosen Dickkopf geformt werden.
Welches Gesicht möchtest du tragen? (Bild: The Elder Scrolls V: Skyrim) |
Videospiele bringen Motivation, Ehrgeiz, Erfolgsgefühle und
freie Entfaltung in einer perfekten Mischung zusammen und halten uns so auch
über lange Zeiträume gespannt vor dem Bildschirm.
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